Impuls zum 30. März 2025
Von Natanja Haim, München
Zur Einheit berufen
1. Mose 2,24; Matthäus 19,5
„Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein."
Diese Worte begleiten uns seit der Schöpfung und werden von Jesus selbst wiederholt. Sie zeigen uns, dass die Verbindung zwischen Mann und Frau eine tiefgehende Einheit ist – eine Einheit, die von Gott selbst gewollt und gesegnet ist. Doch dieses „Ein-Fleisch-Werden“ geht über die Ehe hinaus: Es erinnert uns an unsere Berufung zur Einheit in Christus und dem Quell allen Seins.
Wie sieht diese Einheit heute aus? In einer Zeit, in der Trennungen und Spaltungen überall sind, werden wir daran erinnert, dass Liebe, Treue und Hingabe nicht nur für die Ehe gelten, sondern für alle unsere Beziehungen. Können wir uns heute bewusst entscheiden, die Einheit mit den Menschen um uns herum zu suchen? Können wir aktiv Brücken bauen, wo Mauern entstanden sind?
Evangelium: Liebe, Einheit und Freude in den Familien
1. Bibelstelle: Kolosser 3,14-15
„Über dies alles aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen, zu dem ihr auch berufen worden seid in einem Leib; und seid dankbar!"
Erklärung
Diese Verse zeigen, dass die Liebe das stärkste Band ist, das eine Familie und jede Gemeinschaft zusammenhält. Liebe bedeutet nicht nur romantische Zuneigung, sondern auch Vergebung, Geduld und Verständnis füreinander. Der Friede Gottes soll in unseren Herzen regieren – das bedeutet, dass Streit und Zwietracht weichen müssen, um Platz für wahre Einheit zu machen. Dankbarkeit ist ebenfalls entscheidend: Wer dankbar ist für seine Familie, sieht eher das Gute im anderen und lebt in Freude.
2. Bibelstelle: Epheser 4,2-3 (Schlachter 2000)
„In aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einander in Liebe und seid eifrig bemüht, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens."
Erklärung
Familienleben ist nicht immer einfach – es erfordert Demut, Sanftmut und Geduld. Diese Verse erinnern uns daran, dass wir nicht perfekt sind und einander in Liebe ertragen sollen. Einheit entsteht nicht von selbst, sondern erfordert Mühe. Es braucht aktive Bemühungen, um Frieden zu bewahren, selbst wenn Meinungsverschiedenheiten auftauchen. Wer sich an diesen göttlichen Prinzipien orientiert, wird erfahren, dass die Familie zu einer Quelle der Freude und Geborgenheit wird.
Natürlich nachdenken – Liebe und Frieden im Alltag leben
Die Theorie klingt schön, aber wie sieht das in der Praxis aus? Liebe, Einheit und Friede beginnen oft in kleinen Gesten. Es sind nicht die großen Worte, sondern die alltäglichen Handlungen, die echte Veränderung bewirken.
Ein praktisches Beispiel: Stell dir eine Familie vor, in der sich zwei Geschwister gestritten haben. Es ging um eine Kleinigkeit – ein Missverständnis, ein unbedachtes Wort. Doch keiner will den ersten Schritt zur Versöhnung machen. Die Stimmung ist angespannt, und jeder zieht sich zurück. Was würde geschehen, wenn einer von beiden in Demut den ersten Schritt macht? Vielleicht reicht schon ein Einfaches „Es tut mir leid“ oder eine liebevolle Geste, um das Eis zu brechen. Gott ruft uns nicht dazu auf, immer recht zu haben, sondern den Frieden zu suchen.
Das Gleiche gilt für Partnerschaften, Freundschaften und sogar den Umgang mit Fremden. Ein freundliches Wort, ein ehrlich gemeintes „Wie geht es dir?“ oder die Bereitschaft, dem anderen zuzuhören – all das sind Brücken, die helfen, Spaltungen zu überwinden. Eine kleine Übung für den Tag: Überlege heute: Gibt es jemanden in meinem Umfeld, mit dem ich mich versöhnen könnte? Kann ich heute bewusst eine Geste der Liebe und Einheit setzen – sei es durch Vergebung, Dankbarkeit oder eine kleine Aufmerksamkeit?
Zusammenfassung
Der Impuls zum 30. März 2025 erinnert uns daran, dass Gott uns zur Einheit berufen hat – in der Ehe, in der Familie und in der Gemeinschaft. Die Bibelstellen aus Kolosser und Epheser ergänzen diese Botschaft, indem sie uns zeigen, dass Liebe, Friede und Geduld entscheidend sind, um diese Einheit zu bewahren. Familien sind der Ort, an dem wir diese göttlichen Prinzipien zuerst leben und einüben können.
Gerade in unserer Zeit, in der viele Familien unter Druck stehen und Konflikte oft schneller zur Trennung als zur Versöhnung führen, ist diese Botschaft aktueller denn je. Die Liebe ist das Band, das uns zusammenhält, der Friede Gottes soll unser Miteinander bestimmen, und mit Demut, Geduld und Dankbarkeit können wir eine Atmosphäre der Freude und Einheit schaffen.
Schlussgebet
Herr, schenke uns die Kraft, in Liebe zu leben und Frieden zu stiften – in unseren Familien und in der ganzen Welt. Hilf uns, Brücken zu bauen und dort zu vergeben, wo es schwerfällt. Lass uns deine Liebe in kleinen, aber bedeutsamen Taten weitergeben. Amen.